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Gryfice privat

[ Beschreibung | Bilder | Gryfice privat | Revitalisierung ]

Der Vormittagszug in Rewal (Rewahl).

Eine Wochenendfahrt nach Gryfice stand auf dem Programm, denn nach einem Jahr Abstinenz in Bezug auf die Mitfahrt auf hinterpommerschen Schmalspurstrecken sollte endlich die nun wieder private Gryficka KD "getestet" werden.

Freitag, 26.07.2002

Doch es gibt kein Schmalspurerlebnis ohne die übliche laaaaange Anreise. Erst nicht enden wollendes Gegurke durch Meck-Pomm mit Regionalzügen. Ankunft in Szczecin Glówny (Stettin Hbf) mit +3, damit haben wir immerhin noch 7 Minuten zum Umsteigen in den gut besetzten "Kibel" (Elektrotriebwagen der Reihe EN57) Richtung Swinoujscie (Swinemünde), mit dem wir bis Goleniów (Gollnow) fahren. Dann erneut Umsteigen in den Personenzug nach Kołobrzeg (Kolberg), der aus einer SP42 mit zwei Mitteleinstiegswagen bestand. Diese waren völlig versifft und auch viele der Mitreisenden waren von der dazu passenden Sorte. Also ein ganz normales Nebenbahnerlebnis mit der PKP.
Bei der Einfahrt in Gryfice dampfte Px48-3916 bereits, vor dem neuen Lokschuppen stehend, vor sich hin. Doch das war heute Nebensache, erst galt unsere Aufmerksamkeit der Unterkunft und dann dem guten Essen.

Samstag, 27.07.2002

Kurzer Gang über den Schmalspurbahnhof am Morgen. Die Px48 steht noch vor dem Schuppen, das Personal macht sich gerade an der Pumpe zu schaffen. Früher stand die Dampflok immer im alten Lokschuppen. Wahrscheinlich ist der neue Schuppen jetzt Eigentum der Privatbahn, der alte noch Besitz der PKP? Im neuen Schuppen standen noch: Lxd2-471, 472, 473, 478, zwei Beiwagen und der Schneepflug. Der Rest des Tfz-Bestandes muß in den beiden alten Schuppen stehen. Durch ein Fenster war MBxd2-301 zu sehen. Draußen stehen keinerlei Triebfahrzeuge herum. Alle Fahrzeuge haben noch die PKP-Eigentumskennzeichnung, äußerlich bemerkt man den neuen Eigentümer gar nicht.
Gegen 9 Uhr rangierte die Lok dann die Wagen "fast" zum Bahnsteig. Man erspart sich die Sägezahnfahrt zum Bahnhofsvorplatz, und fährt gleich vom Lokverkehrsgleis ab.
Das Wetter wechselte nun von grau auf Sonnenschein - und so blieb es auch.

    Gryfice Wask.9:00
    Niechorze 10:43

Der Schmalspurbahnhof in Gryfice ist - wie auch alle anderen Bahnhöfe - unbesetzt. Alle Signale zeigen daher rot und werden ignoriert. Fahrkarten gibt es im Zug. Ganze 7 Zloty kostet ein Ticket für die Hin- und Rückfahrt - ein Spottpreis.

Die Fahrkarten wurden neu gestaltet, sie enthalten Kupons, die Ermäßigungen in bestimmten Geschäften bieten. Neben den aushängenden Plakaten sind sie der einzige Hinweis auf die Privatbahn.
Als Wagen war - wie zu erwarten - die Retrogarnitur im Einsatz. Von Gryfice wurde mit nur drei Wagen gestartet, der Rest bleibt über Nacht im Rewal stehen, und wird bei der ersten Fahrt am Tag angekuppelt, abends wieder abgestellt. Die Wagen sind jetzt bunt gemischt, d.h., Traditions- und Retrowagen sind nicht mehr zusammen an jeweils einer Zugseite, sondern wild im Zug verteilt.
An der Strecke ist fast alles beim alten. Die Nebengleise wachsen immer mehr zu.
Unterwegs wird fast überall durchgefahren. Lediglich in Popiele (Chausseehaus) und Paprotno (Parpert) wurde kurz gehalten, um die Lok nachzusehen. Überhaupt ist die Frequentierung des Zuges auf dem unteren Abschnitt als schlecht zu bezeichnen, keine Spur mehr vom Ansturm der Badewütigen wie in den Vorjahren. Dafür geht es dann ab Trzesacz (Hoff) richtig los. Den ganzen Tag über sah man entlang der Ostseestrecke volle Züge.

In Niechorze (Horst) dann Kulturprogramm mit Baden, Essen und Auf-den-Leuchturm-Klettern.

    Niechorze15:43
    Trzesacz 16:05

In Trzesacz (Hoff) ist die Besichtigung der Kirchruine natürlich ein Muß. Um ein vollkommenes Abrutschen zu verhindern, wird die Steilküste vor der Ruine derzeit befestigt, was allerdings den Gesamteindruck negativ verändert hat. Ebenfalls sehr negativ verändert hat sich der Gesamteindruck des Haltepunktes Trzesacz. Hier wurde mittlerweile die alte Betonwartehalle der Kleinbahn abgerissen und durch ein modernes "Straßenbahnwartehaus" aus Glas ersetzt.

    Trzesacz18:06
    Gryfice 19:25

Ab Trzesacz fahren wir dann wieder mit einem fast leeren Zug heim. Da eine Hälfte des Wagenzuges in Rewal (Rewahl) stehenblieb, ist am Zugschluß eine offene Bühne. Wir setzen uns dort hin, lassen uns von der Abendsonne bescheinen und genießen die ständig wechselnden Anblicke der Dörfer, Felder, Wiesen und Wälder. Die Zeit steht...
Doch natürlich steht sie nicht, und viel zu schnell (20 Minuten vor Plan) sind wir wieder in Gryfice.

Sonntag, 28.07.2002

Rückreise per Bus nach Szczecin (Stettin) und weiter mit dem Zug nach Deutschland.

Blick aus dem Lokschuppen in Gryfice.

Morgendliche Vorbereitung auf den Einsatz in Gryfice.

Details am Tor zur Bahnmeisterei.

Rangieren in Gryfice. Im Hintergrund ist das Empfangsgebäude des Regelspurbahnhofes zu sehen.

Gryfice 2002. In Polen noch nicht unüblich - die ganze Familie macht einen Ausflug. Im Hintergrund setzt Px48-3916 gerade an den Zug.

Beobachtet vom hinteren Zyklopenauge der Px48 genießt man von der Plattform des ersten Wagens die Landschaft.

Kurzer Halt in Paprotno zur Nachschau der Lok.

... und noch einmal Paprotno.

Großer Ansturm in Rewal. Hier werden die über Nacht abgestellten Wagen wieder in den Zug eingestellt.

"Luftaufnahme" eines Zuges vom Horster Leuchtturm.

Bahnhof Niechorze.

Umsetzen in Trzesacz.

Die ersten Spuren der neuen Privatbahn: links frisch "abradierter" PKP-Schriftzug am Bw-Gebäude in Gryfice, rechts das neue Wartehäuschen in Trzesacz.

Ein wenig Kultur muß auch sein: Der Leuchtturm in Niechorze (Horst) sowie die Ruine der Kirche in Trzesacz (Hoff)

Blicke aus dem Zug...

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