Es ist recht interessant, einmal die Gebäude an den Kleinbahnstrecken etwas
genauer zu betrachten und zu vergleichen. Man erkennt so einige Gemeinsamkeiten -
sogar zwischen Gebäuden an Strecken, die räumlich getrennt sind oder gar
unterschiedliche Spurweiten besitzen.
Doch was auf den ersten Blick vielleicht abwegig erscheint, ist leicht zu erklären:
Fast alle Privat- und Kleinbahnstrecken Pommerns wurden von einer Firma gabaut -
von der Firma Lenz & Co.
Die "Typenbauten" von Lenz
Und gleich am Anfang der Galerie sollen daher auch Bilder der Lenz-Gebäude stehen.
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Endbahnhof Maszewo (Massow) der Strecke von Gollnow, Naugarder Kreisbahnen. (Foto: 9/98)
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Chwarstnica (Klein Schönfeld) war ein Abzweigbahnhof der Greifenhagener Kreisbahnen. (Foto: 9/98)
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Tapadły (Dummadel) gehörte zur Greifenberger Kleinbahn. Hier mündete ebenfalls eine Strecke der Kolberger Kleinbahn ein. (Foto: 5/99)
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Das ehemalige EG in Chausseehaus (Popiele) vor der Streckenverlegung der Greifenberger Kleinbahn. (Foto: 5/01)
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Obwohl die Greifswald-Grimmener Eisenbahn eine Privatbahn war, hatten ihre Gebäude viele Ähnlichkeiten mit denen der Kleinbahnen. Kein Wunder, wurde die Strecke doch auch durch Lenz gebaut und betrieben. Grimmen Schützenplatz. (Foto: 8/01)
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Die Strecken der schmalspurigen Saatziger und Regenwalder Kleinbahnen trafen in Dobra Nowogardzkie (Daber) aufeinander. Später endete hier auch die Regelspurstrecke von Naugard der Naugarder Kreisbahnen. (Foto: 8/97)
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Der Bahnhof Demmin der Demminer Kleinbahn, ab 1913 dann Gemeinschaftsbahnhof der Demminer Kleinbahn Ost und West. (Foto: 9/99)
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Die Vielfalt
Die nach 1910 entstandenen Gebäude entstammen keiner einheitlichen Hand mehr.
Die Betriebsführung der Kleinbahnen oblag nun nicht mehr "Lenz & Co", sondern
wechselte mehrmals. Trotzdem finden sich auch bei den Bauten der Nach-Lenz-Ära
einige Gemeinsamkeiten.
Gerade der auf den ersten Bildern gezeigte Baustil findet sich recht häufig - auch
außerhalb von Pommern. Z.B. in Rövershagen bei der Mecklenburgischen Bäderbahn AG -
einer 1925 von Lenz (!) gebauten Privatbahn.
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Trzebiatów (Treptow) an der Greifenberger Kleinbahn. (Foto: 8/97)
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Bahnhof Altentreptow der Demminer Kleinbahn, ebenfalls ab 1913 Gemeinschaftsbahnhof der DKBO und DKBW. (Foto: 9/99)
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Das Empfangsgebäude der Rügenschen Kleinbahn in Bergen. (Foto: Hans-Jürgen Schulz)
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Von "Bergen-Rügen" über "Bergen Ost" bis hin zu "Bergen Landesb" - alles ein Bahnhof. (Foto: Hans-Jürgen Schulz)
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Das EG von Saal an der Franzburger Kreisbahn wurde nach 1945 mit "Saal (Meckl.)" beschriftet. Man vermied es zu DDR-Zeiten, "Pommern" zu sagen. (Foto: 3/01)
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Pogorzelica (Fischerkaten), Greifenberger Kleinbahn. (Foto: 8/00)
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In Niechorze (Horst Seebad) baute die Greifenberger Kleinbahn dieses stattliche Empfangsgebäude. (Foto: 8/97)
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Ein Gebäude gleicher Bauart bekam der benachbarte Badeort Rewal (Rewahl). (Foto: 8/00)
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Gryfice (Greifenberg). Hier hatte die Greifenberger Kleinbahn ihren Sitz. (Foto: 1/01)
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Mieszewo (Meesow), ein Abzweigbahnhof der Regenwalder Kleinbahn. (Foto: 5/99)
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Loitz, Endbahnhof der Kleinbahn Loitz - Toitz-Rustow. (Foto: 11/96)
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In Banie - dem Ort, der genauso heißt, wie diese Website, nämlich Bahn in Pommern - kann man dieses Empfangsgebäude finden. Hier befand sich in der Anfangszeit der Greifenhagener Kreisbahnen der Betriebsmittelpunkt dieser Gesellschaft. (Foto: 9/98)
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Resko Poln. Wąsk. (Regenwalde Nord) der Kolberger Kleinbahn. Die Strecke der Regenwalder Kleinbahn von Meesow wurde erst später (1907) hierher verlängert. (Foto: 9/98)
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Paprotno (Parpert), Greifenberger Kleinbahn. (Foto: 10/99)
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Das ehemalige Empfangsgebäude der Kleinbahn Kreuz-Schloppe-Deutsch Krone in Wałcz (Deutsch Krone Süd). Hier hatte auch die Verwaltung der Gesellschaft ihren Sitz. (Foto: 5/01)
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Dieses Gebäude stammt ohne Zweifel nicht von Lenz, sondern von der PKP. Polnische "Kleinbahnromantik" in Człopa (Schloppe), Kleinbahn Kreuz-Schloppe-Deutsch Krone. Es beweist allerdings eindrücklich, welche Bedeutung die PKP dieser Strecke noch beimaß. (Foto: 9/98)
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Selbst der Schmalspurbahnhof Ińsko (Nörenberg) an der Saatziger Kleinbahn bekam von der PKP noch einige Anbauten spendiert. (Foto: 10/99)
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Die Gebäude bei den Kleinbahnen der Kreise Köslin, Bublitz und Belgard
Diese Kleinbahn wurde nicht von Lenz, sondern von der Firma Krauss aus München gebaut.
Die Gebäude sind zwar völlig anders als die Bauten der anderen Kleinbahnen in Pommern,
weisen aber in sich wiederum eine Reihe Gemeinsamkeiten auf.
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Wichtigste Station der KBB war Koszalin (Köslin). Hier hatte auch die Bahnverwaltung ihren Sitz. Ein immer wiederkehrendes Element an den Bauten dieser Gesellschaft sind die Fenstereinfassungen. (Foto: 5/99)
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Manowo (Manow) bekam als Abzweigbahnhof eines der imposantesten Gebäude an den Strecken dieser Bahngesellschaft. Heute reicht den Belangen der Bahn die Wartehalle. (Foto: 4/97)
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Einer der Endpunkte der Bahn war Bobolice (Bublitz). (Foto: 5/99)
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Mittlerweile abgerissen: Das Gebäude in Świelino (Schwellin). (Foto: 8/97)
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Kurz vor ihrem Abriß wurde die Wartehalle in Krępa Koszalinska (Crampe) fotografiert. (Foto: 8/97)
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Bereits mit deutlich polnischen Spuren zeigt sich das Empfangsgebäude in Białogard (Belgard). Hier ist von ursprünglichen Details nichts mehr zu erkennen. (Foto: 6/00)
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Die Kleinen - Wellblechbuden und andere Wartehallen
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Eine "Standard"-Wellblechbude in Zapłocie (Hospitalvorwerk) an der Saatziger Kleinbahn. Die letzte ihrer Art in Pommern, an der man auf den Zug warten konnte. (Foto: 8/97)
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Eine Bude des gleichen Typs, allerdings in doppelter Ausführung, kann man bei der Kleinbahn Deutsch Krone - Virchow in Świerczyna Drawska (Groß Linichen) sehen. Hier befand sich in den letzten Jahren ein Lager der Bahnmeisterei. Fahrgäste konnten sich in einer auf der anderen Gleisseite befindlichen Betonwartehalle unterstellen. (Foto: 9/98)
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Etwas abweichend "von der Serie" präsentiert sich die Wellblechbude in Pniewo (Pinnow) an der Kolberger Kleinbahn. (Foto: 5/99)
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Die Wellblechbude in Krzywnica (Uchtenhagen) an der Saatziger Kleinbahn ist ein kleineres Exemplar. Sie existiert heute nicht mehr. (Foto: 6/98)
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Eine große Wellblechbude findet man noch in Plötz an der ehemaligen Demminer Kleinbahn Ost, nach dem Zweiten Weltkrieg führte hier die Strecke Jarmen Nord - Schmarsow entlang. (Foto: Martin Wollmann, 3/01)
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Und zum Abschluß der blechernen Buden noch einmal ein doppeltes Exemplar in Deboleka (Hoffstädt) an der Kleinbahn Deutsch Krone - Virchow. Dieses Gebäude existiert mittlerweile nicht mehr. (Foto: 9/98)
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Die Wartehalle in Leczyca (Lenz) an der Saatziger Kleinbahn stammt aus der PKP-Zeit. (Foto: 10/99)
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Die Wartehalle in Storkowko (Storkow) an der Saatziger Kleinbahn könnte auch noch aus den 30er Jahren stammen, ansonsten ist sie ein PKP-Neubau. (Foto: 10/99)
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Die Franzburger Kreisbahn erneuerte bereits in den 30er Jahren einen Großteil der alten Wellblechbuden durch Wartehallen aus Beton. Das Exemplar in Groß Kordshagen diente später als Garage. (Foto: 3/01)
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Eine Bude gleicher Bauart in Arbshagen. Hier hat sogar das Stationsschild die Wirren der Zeit überdauert. Lesbar ist es allerdings kaum noch. (Foto: 3/01)
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